Boxsack kaufen - Was muss ich beachten?

Die Anschaffung eines Boxsackes ist durchaus mit viel Hintergrundwissen gekoppelt. Es gibt wesentliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Boxsäcken, deren man sich vor einem Kauf bewusst sein sollte. Je nach Typ und Anforderungen gibt es verschiedene Alternativen von Boxsäcken.

Ein Boxsack ist für das Training im Kampfsport ein must-have. Sei es Boxen, Kickboxen, Muay Thai, MMA oder sonstige Kampfsportarten: die Wahl des richtigen Boxsackes gehört zum individuellen Training dazu. Beispielsweise unterscheidet sich der Boxsack eines Boxers von dem Boxsack eines Kickboxers, da letzterer auch Tritte am Boxsack ausführen will und dementsprechend eine passende Länge benötigt.

Ca. 75% der Schlagkraft werden durch den richtigen Einsatz und die Ausführung von Hüfte, Beinen, Schultern und Armen ausgemacht. Man muss aber nicht unbedingt Kampfsportler sein, um sich einen Boxsack anzuschaffen. Das Training mit dem Boxsack trainiert wichtige Muskelpartikel (wie z.B. Schultern) und hilft, die Kondition, d.h. die Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit zu erhöhen. Außerdem ist es ein idealer Schweißgenerator, falls man bloß darauf aus ist, ein paar Kilos zu verlieren (oder gar zum Stressabbau!).

Aber einfach so drauf loslegen wollen und sich irgendeinen Boxsack kaufen, um mit den prallen Fäusten draufzuhauen – ist ja sowieso gepolstert – genau das möchten wir hier vermeiden!

Arbeiten mit einem Boxsack

Das Arbeiten mit einem Boxsack sollte unbedingt und dringend mit Bandagen und Sackhandschuhen/Boxhandschuhen erfolgen, da ansonsten Verletzungen nahezu garantiert sind.

Insbesondere Anfänger sollten darauf achten, denn ihre Sehnen und Gelenke sind untrainiert und nicht auf derartige Belastungen vorbereitet (dies verhält sich quasi ähnlich wie beim Kraftsport). Selbst professionelle Boxer trainieren stets mit Bandagen und Boxhandschuhen.

Die Bandagen sorgen für stabile Handgelenke sowie dem Schutz von Sehnen und Bändern; der Boxhandschuh schützt vor Schürfwunden. Oft gibt es beim Kauf eines Boxsackes auch passende Handschuhe dazu. Andernfalls kann man sich diese auch separat kaufen. Das korrekte Binden von Bandagen gehört ebenfalls zum Know-How des Boxsacktrainings dazu. Dazu kann man sich ganz einfach folgendes Video anschauen.

Wichtige Attribute von Boxsäcken

Je nachdem, wie und was man trainieren möchte, ergeben sich unterschiedlichste Boxsäcke und Arten der Installation, die ein optimales Training gewährleisten.

Boxsackarten

Ganz einfach: es gibt zwei Arten von Boxsäcken – Standboxsack und der hängende Boxsack. Kauft man sich also einen Boxsack, den man aufhängen bzw. an die Wand montieren kann und dementsprechend zunächst bohren muss oder spart man sich das Theater und erwirbt sich lieber einen stehenden Boxsack bzw. einen Ständer für mehr Flexibilität?

Die Antwort auf diese Frage liegt ganz bei Ihnen: Können/Dürfen Sie die Decke oder die Wand bohren? Ist die Stabilität, einen Boxsack mit 25-100kg Gewicht halten zu können, gewährt? Für Einsteiger eignet sich diese Variante besser – denn ein Standboxsack ist wesentlich teurer in der Anschaffung, auch wenn er flexibler im Raum platziert und verschoben werden kann – gefällt Ihnen letztlich einfach das Boxtraining nicht oder Sie haben zu wenig Zeit dafür, lohnt sich der Preis nicht.

Darüber hinaus kann der Standfuß stören, weil er prinzipiell breiter ist als der Boxsack, um für Stabilität zu sorgen. Bringen Sie viel Beinbewegung ins Training ein, stoßen Sie eventuell gegen den Fuß

Platzbedarf

Wie viel Platz benötigt der jeweilige Boxsack? In der Regel reichen 4 m² bei einem hängenden Boxsack. Möchte man aber genug Platz haben, um auch viel Beinarbeit einzubauen, sind 6m² optimal bzw. bei einem Standboxsack ein Mindestwert. Es ist wichtig, genug Platz für ein hindernisloses Schwingen des Boxsacks zu ermöglichen. Streift der Boxsack an feste Gegenstände wie Möbel oder gar an die Wand, kann der Mantel abfärben oder reißen.

Größe

Die richtige Größe hängt wie bereits erwähnt von der zu praktizierenden Sportart ab. Ist man an reiner Schlagtechnik bzw. am Schlagtraining interessiert, beträgt die Mindestgröße (also die Länge des Boxsackes) ca. 80-90cm. Möchte man auch Beintraining ermöglichen, ist ein längerer Boxsack angebracht.

Hier sollten Sie eine Länge ab 120cm in Betracht ziehen. Wichtig ist beim hängenden Boxsack für das Beintraining hier: der Boxsack sollte optimalerweise hängend bis zu Ihrer Hüfte kommen – für reines Schlagtraining auf Brusthöhe. Beim Standboxsack kommt es auf die eigene Körpergröße an: meine Körpergröße +/-10cm ist ein guter Richtwert. Der Durchmesser ist lediglich für das Schwingverhalten des Boxsacks von Bedeutung.

Ein Boxsack mit hohem Durchmesser ist schwerer und daher auch schwingungsresistenter gegen Schläge. Es empfiehlt sich, Boxsäcke für Kinder mit einem Durchmesser von ca. 20cm zu kaufen; für Erwachsene Durchmesser ab 30cm.

Gewicht

Grundsätzlich gilt die Faustformel: 40-50% des eigenen Körpergewichts ist das optimale Gewicht des Boxsacks. Das Schwingverhalten ist somit angenehm – nicht zu viel und nicht zu wenig.

Mit zunehmender Kraft, Technik und Erfahrung sind 60-70% des eigenen Körpergewichts ein guter Richtwert für das Gewicht des Boxsacks. Beim Standboxsack wird der Standfuß mit Wasser oder Sand gefüllt – ungeachtet dessen sollte das Füllgewicht für Anfänger bei 65 kg und für Fortgeschrittene bei 75kg liegen.

Boxset oder separate Einzelkäufe?

Kauft man sich lieber ein Set mit Handschuhen, Bandagen etc. oder eher alles separat? Dies ist wieder abhängig von Ihrem Kenntnisstand: Als Anfänger ereignet es sich am besten, ein Set zu kaufen.

Kennt man sich nicht allzu sehr aus, kann es bei Einzelkäufen der Halterung, Stahlfeder etc. zu einem uneinheitlichen Gesamtpaket führen, wo die Teile nicht kompatibel miteinander montiert werden können, was folglich wieder Kopfschmerzen einbringt und das ersehnte Training weiter verschiebt. Kennt man sich jedoch schon wesentlich besser aus, kann man auch alle Teile einzeln kaufen – den Vorlieben entsprechend!

Marken und Hersteller

Die etabliertesten und bekanntesten Marken zeichnen sich durch hohe Qualität und optimierte Gesamtpakete perfekt eingestimmt für Einsteiger aus. Im Prinzip kann man nichts falsch machen, wenn man sich an diese Hersteller hält, welche optimierte Herstellungsprozesse durch jahrelange Erfahrung vorweisen können:

  • Adidas
  • Bad Company
  • BenLee
  • Bremshey
  • Everlast
  • Excalibur
  • Hammer
  • Ju Sports
  • Kwon
  • Reebok
  • Venum
  • RDX

Mantelmaterial

Ganz klar: Kunstleder oder echtes Leder sind unangefochten das beste Mantelmaterial für Boxsäcke. Es gibt günstige Varianten aus Segeltuch oder PVC – diese sind allerdings sehr anfällig für Risse und geben kein wirklich tolles Gefühl beim Bearbeiten des Boxsackes.

Daher lieber etwas mehr investieren, um ein vernünftiges Setup zu garantieren. Schließlich möchte man nicht halbherzig mit dem Boxsack umgehen, aus Angst, dass es reißen könnte – paradox! Der Mantel sollte regelmäßig mit Lederpflegemittel gesäubert und gepflegt werden – bei Kunstleder reicht feuchtes Wischen aus.

Füllung

Die Boxsäcke werden für gewöhnlich gefüllt geliefert. Die Füllung besteht meist aus Textilresten. Je nach eigenen Vorlieben und fortlaufendem Training kann man selbst entscheiden, ob man etwas an der Füllung ändern möchte oder nicht: ein schwerer Boxsack muss ordentlich bearbeitet werden, damit Bewegung ins Spiel kommt. Schwingt der Boxsack weniger, muss man selber mehr arbeiten und kommt stark ins Schwitzen, was die Kalorienverbrennung anregt. Nach genug Training hat man folglich eine bessere Kondition und kann länger und härter mit dem Boxsack arbeiten.

Schwingt dieser dann zu sehr, muss die Füllung angepasst werden, falls man dieses vehemente Schwingen nicht möchte. Das Nachfüllen können Sie ganz einfach selber machen. Textilreste in kleine Schnipsel geschnitten sind dafür perfekt. Die Füllung muss in diesem Fall unbedingt vor Feuchtigkeit geschützt bleiben, da es ansonsten schimmeln kann. Beim Training im Freien also darauf achten, nicht gerade bei Regen zu trainieren.

Auch wenn ein Boxsack früher Sandsack genannt wurde: Sand ist heutzutage nicht wirklich das beste Füllmaterial für Boxsäcke. Es erhärtet den Boxsack ungemein und man ist anfälliger für Verletzungen. Außerdem erhöht Sand das Gewicht des Boxsackes, sodass bei unzureichender Stabilität der Montage die Halterung reißen kann.

Boxhandschuhe - Welche Größe ist die Richtige für mich?

Boxhandschuhe kommen beim Erwerb von Sets zusammen mit dem Boxsack. Für gewöhnlich ist der Boxhandschuh an den Boxsack angepasst und orientiert sich somit an eine bestimmte Zielgruppe, z. B. Erwachsene. Schaut man sich die Eigenschaften von Boxhandschuhen an, stößt man auf eine Einheit, die man eventuell aus dem amerikanischen kennt: oz (in den USA Ounces = Unzen). Boxhandschuhe werden in ihrer Gewichtung unterschieden – die Größe ist stets gleich. Kauft man sich die Boxhandschuhe separat, sollte man wissen, welche Größe – bzw. in diesem Fall also welches Gewicht – am besten geeignet ist.

Mit mehr oz ist der Boxhandschuh schwerer und härter gepolstert. Um es für uns Europäer anschaulicher zu gestalten, hier eine kurze Vergleichsliste mit der gebräuchlichen Kilogrammeinheit:

Gewicht Bemerkung
  • 6-8 Unzen = 170-227 Gramm
  • Boxhandschuhe für Kinder
  • 10 Unzen = 283 Gramm
  • Wettkampfgröße in Europa
  • 12 Unzen = 340 Gramm
  • Für Training an Geräten
  • 14 Unzen = 400 Gramm
  • Für Trainingseinheiten
  • 16 Unzen = 450 Gramm
  • Für Sparring

Wickeln von Box-Bandagen

Boxsack Testsieger

Hier finden Sie eine Auflistung an Testberichten. Bitte beachten Sie bei Ihrer Recherche, dass ein Boxsack Test nicht mit einem Boxsack Vergleich gleichzusetzen ist. Bei einem Vergleich werden Produktdaten miteinandern verglichen, wohingegen ein Test eine physische Bewertung nach fest definierten Kriterien voraussetzt.

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