Was ist eine Hebeanlage? Ein Überblick

Im Hinblick auf immer steigende Preise für Grundstücke und Häuser ist es besonders wichtig, den Ihnen zur Verfügung stehenden Platz optimal zu gestalten und somit nutzen zu können. Um dieses Vorhaben zu realisieren überlegen sich viele Personen vorhandene Räume und Zimmer umzufunktionieren, sodass beispielsweise aus einem Kellergeschoss ein Wohnraum gebildet wird.

Problematisch in diesem Zusammenhang sind jedoch die Errichtung und Einrichtung etwaiger sanitärer Anlagen. Dazu zählen nicht nur die Installationen von Duschen, einer Sauna, Badewannen, Waschbecken, Toiletten, sondern auch Küchenspülen oder Waschmaschinen.

Die Lösung des Problems stellen Hebeanlagen dar. Diese werden auch als Haushalts- oder Abwasserpumpen bezeichnet. Mit Hilfe eine Hebeanlage ist es möglich die Technik dahingehend auszugestalten, dass das Abwasser der sanitären Anlagen (z.B. aus einem Kellerraum) auf ein höheres Niveau gebracht werden kann, sodass das Abwasser in die Abwässerkanäle gelangen kann bzw. gewissermaßen ,,gehoben“ wird. Auf diese Weise können ohne Probleme neue Möglichkeiten der Raumnutzung geschaffen werden und dadurch, unter anderem, der Verkehrswert des Hauses gesteigert werden.

Insbesondere in Großstädten findet diese Funktionsweise häufig Anwendung, da dort viele Bauten in der Tiefe stattfinden und das Grundwasser abgeleitet werden muss. Dabei stellen sich zusätzliche Problematiken, wie beispielsweise Sand, welcher nicht in Kontakt mit dem Wasser gelangend darf.

In unserem Hebeanlagen-Vergleich wollen wir Sie mit der technischen Ausstattung und der individuellen Anpassung einer Hebeanlage vertraut machen. Ihre Kaufentscheidung hängt vornehmlich von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab, da die Spannbreite an Produkten sehr weit ist. So wird beispielsweise auch zwischen eher kleinen und weit größereren Produkten unterschieden, wobei die Auswahl auf die erste Art des Produkts dann getroffen werden sollte, wenn z.B. ein Handwaschbecken installiert werden soll. Hingegen sollte die Wahl des Kaufes auf eine große Hebeanlage fallen, sofern man im gewerblichen Bereich tätig wird und in diesem Zusammenhang eine Installation anstrebt.

Wofür brauche ich eine Hebeanlage?

Eine Hebeanlage dient als technische Lösung für die folgende Problematik: Unser Frischwasser gelangt mit etwa drei bis vier Bar in die obersten Stockwerke, sodass wir auch im oberen Bereich eines Hauses über eine Küche oder ein Badezimmer verfügen können. Nach der Nutzung des Wassers entsteht Abwasser, welches mit Hilfe eines Gefälles entsorgt werden kann. Dabei reichen die Kanalisationsleitungen bis einen Meter tief unter die Erde, wo letztlich das Abwasser aufgenommen werden kann.

Allerdings entscheiden sich heutzutage immer mehr Menschen für den Kauf eines Hauses, welches über Räume verfügt, welche nach den individuellen Vorstellungen der Eigentümer umgestaltet werden soll. So werden z.B. Kellergeschosse in Wohnräume oder Küchen umfunktioniert oder der Kellerraum soll durch eine Sauna ergänzt werden. Das daraus resultierende Problem ist, dass das Abwasser von sanitären Anlagen, welche unterhalb der Kanalisationsleitungen liegen, nicht ohne Weiteres in die Abwasserkanäle fließen kann. Dies liegt schlichtweg an der Schwerkraft. Insofern stellt die Hebeanlage eine Lösung dergestalt dar, dass Abwasser, welches unter den Leitungen liegt, hoch gelangen kann und ordnungsgemäß entsorgt und abfließen kann.

Wie funktioniert eine Hebeanlage?

Das Ziel einer Hebeanlage liegt darin, dass das Abwasser über Leitungen in die Kanalisation nach oben gelangen kann. Dies geschieht mit Hilfe von Pumpen.

Derartige Pumpen gibt es in diversen Formen und Arten.

So verfügen beispielsweise kleine Hebeanlagen häufig über sogenannte Tauchpumpen. Diese wiederum haben ein Sammelbecken (sog. Sumpf), in welchem die Tauchpumpe ihren Platz findet. Zudem wird ein Schlauch angeschlossen, sodass das Abwasser in den Abwasserschacht gepumpt werden kann. Eine derartige Funktionsweise findet jedoch eher in Notfällen Anwendung, in welchen die akute Gefahr eines Rohrbruchs oder einer Überflutung drohen. Die Arbeitsweise ist jedoch die Gleiche wie bei einer fest installierten Hebeanlage.

Um Abwasser ohne Probleme entsorgen zu können ist ein geschlossenes System nötig. Dies hängt unter anderem auch mit lauten Geräuschen und einem unangenehmen Geruch zusammen. Vor allem haben Klärwerke oder Abwasseraufbereitungsanlagen in Gemeinden die Aufgabe das Wasser, mit Hilfe von einem Tank und einem Filter, zu reinigen, sodass Chemikalien neutralisiert werden und Grobstoffe entfernt werden. Anschließend wird das gereinigte Wasser zurück in den Kreislauf gebracht.

Bei dieser Methodik wird das Prinzip der archimedischen Schraube angewandt. Diese Funktionsweise besteht seit bereits mehreren tausend Jahren und hat zum Inhalt das größere Mengen von Wasser auf ein höheres Niveau gebracht werden. Dies geschieht mit Hilfe von Schneckenpumpen oder Wasserkraftschnecken. Eine gute Möglichkeit bieten auch sog. Förderschnecken, welche ohne einen abgegrenzten Raum das Ansaugen ermöglichen. Zudem bietet diese Art von Produkt den Vorteil, dass es einfach vonstatten geht und trotz Einsatzes im Dauerbetrieb sehr wartumgsarm ist.

Wichtig ist jedoch, dass stets ein Druck aufgebaut wird, da es anderenfalls nicht möglich ist, das Wasser hochzupumpen. Eine deratiger Druckaufbau ist nur möglich, wenn das Gerät in einem geschlossenen Behältnis verbaut ist.

Kaufberatung- worauf Sie beim Kauf einer Hebeanlage achten sollten

Bevor Sie eine Kaufentscheidung treffen sollten Sie sich vorher einige Fragen stellen: Was und welche Art von Geräten sollen angeschlossen werden? Wo soll die Hebeanlage positioniert werden? Wie weit ist der Anschluss für die Hebeanlage entfernt?

Kategorien und Verwendungsart

Laut Gesetzgeber gibt es drei Kategorien von Hebeanlagen, welche unter den folgenden Normen gefunden werden können.

  • DIN 12050-1: Sog. Fäkalienhebeanlage zur unbegrenzten Verwendung. In diesem Zusammenhang sind ein geschlossener und wasserdichter Behälter von immenser Bedeutung, sodass es unter keinen Umständen zur Belästigung von Gerüchen kommt. Außerdem wird vorgeschrieben, dass sich ein Fäkalienzerkleinerer an der Druckleitung befindet. Die Installation gestaltet sich als eher aufwändig, welche zudem mit hohen Kosten verbunden ist. Diese Art von Produkt findet jedoch vornehmlich im gewerblichen Bereich Anwendung.
  • DIN 12050-2: Sog. Hebeanlage für Gewässer ohne Fäkalien. Diese Kategorie findet ihren Platz vor allem in der Küche. Sehr wichtig ist, dass die Druckleitungen wärmebeständig sind, sodass es bei einem Umgang mit heißem Wasser zu keinen Schäden kommt.
  • DIN 12050-3: Sog. Fäkalienhebeanlage zur begrenzten Verwendung. Eine Hebeanlage mit dieser Normierung findet in einem Badezimmer Anwendung. Hier findet sich nur geringfügig temperiertes Wasser vor.

Arten

Grob unterscheiden kann man zwischen kleinen und großen Hebeanlagen. Kleine Hebeanlagen kennzeichnen sich durch ein kompaktes Design, einer moderaten Durchlaufmenge und einer energiesparenden Funktionsweise. Die Leistungen unterscheiden sich von Modell zu Modell. Große Hebeanlagen werden eher im gewerblichen Bereich verwendet.

Zubehör

  • Als geeignetes Zubehör gibt es Warn- und Schaltgeräte und Wassermelder. Diese können Sie in Notfällen warnen und den Signalton auch in andere Räume übertragen. Sofern der Behälter voll gelaufen ist oder das Gerät verstopft oder zugeforen ist, kann es zu Überschwemmungen kommen. Davor warnt Sie das Gerät. Einige Produkte sind ohne besonderes Fachwissen anschließbar. Auch bei einem Stromausfall setzen einige Hersteller auf eine gesonderte Überwachung.
  • Ein Entkalker wurde extra für Hebeanlagen entwickelt. Bei einer regelmäßigen Anwendung (zur allgemeinen Wartung: Gewerbliche Räume: alle drei Monate, Privatnutzung: alle sechs bis zwölf Monate) wird die Lebensdauer der Hebeanlage erhöht.
  • Ein Rückstauverschluss ermöglicht es Ihnen bei niedrigen Räumen Überschwemmungen vorzubeugen. Sollte es zu einem Rückstau kommen, sperrt der Verschluss die Strömung mit Hilfe einer Klappe. Das Teil sollte hohe Temperaturen aushalten können und auch Gerüche sicher abschirmen können. Achten Sie diesbezüglich auf die Angaben des Herstellers.
  • Um während der Installation der Hebeanlage die Rohre fest und sicher befestigen zu können, eignet sich unter anderem ein Spezialkleber.
  • Damit der Kleber noch fester sitzt, kann man auf eine spezielle Lösung setzen. Diese verstärkt den Kleber und sorgt dafür, dass es nicht undicht wird.

FAQ- Häufig gestellte Fragen und Antworten

Was versteht man unter ,,Pumpstationen“?

Anhand der Anzahl der sanitären Anlagen, kann man die Anzahl der Pumpstationen festmachen. Problematisch gestaltet sich der Ablauf Abwasser aus tiefen Räumen ins Kanalnetz zu bringen, ohne, dass dabei Rückstau gebildet wird und es zu einer Überschwemmung kommt. Es werden sowohl fäkalienhaltiges, als auch fäkalienfreies Wasser abgepumpt. Es werden diverse Pumpen, unterschiedlichster Größen angeboten. Die Wahl sollte dabei vor allem auf ein energiesparendes Produkt fallen.

Was sind ,,Drainagepumpen“?

Aufgefangenes Wasser muss stets abgepumpt werden. Eine Drainage dient dazu die Fundamente und Wände zu schützen, welche mit der Erde in Berührung gelangen. Gut an einer Drainagepumpe ist, dass sich der Wasserstand überprüfen lässt und das Gebäude gleichzeitig geschützt wird. Die ursprüngliche Konzeption liegt in einer Entwässerung durch sehr enge Schächte. Die Bauart ist sehr kompakt. Zum Einsatz kamen sog. Tauchpumpen.

Beim Kauf einer Drainagepumpen sollten Sie darauf achten, dass der Druckausgang nach oben besteht, ein integrierter Schwimmschalter vorhanden ist und die Materialen beständig vor jeglichem Verschleiß sind (insbesondere wegen Kalk, Sand und Eisen).

Muss ich eine Hebeanlage warten?

Eine regelmäßige Wartung erhöht auf jeden Fall die Lebensdauer einer Hebeanlage. Dazu zählt ebenfalls eine regelmäßige Reinigung. Um die Normen einhalten zu können, ist es wichtig die elektrischen und mechanischen Anlagen zu überprüfen, damit es nicht zu Fehlern oder Störungen kommt. Dazu zählt auch ein Lüften der Anlage. Regelmäßigkeit bezieht sich hierbei auf ein Jahr, am besten jedoch jedes halbe Jahr. Bei einer gewerblichen Nutzung sollte eine Wartung häufiger stattfinden, z.B. alle drei Monate.

Worin liegt der Unterschied zwischen Schmutzwasser und Abwasser?

Schmutzwasser kennzeichnet sich dadurch, dass sich im Wasser Beimengungen bis zu einer Größe von fünf Zentimetern finden lassen. Dies kann z.B. auch Wasser sein, welches aus dem Waschbecken abfließt und welches Seife enthält. Abwasser hingegen kennzeichnet sich durch größere Beimengungen.

Kann ich bei der Installation von Pumpen ein Verlängerungskabel verwenden?

Von einer Verwendung eines Verlängerungskabels wird aus Gründen der Sicherheit dringend abgeraten.

Wie groß soll der Sumpf für die Pumpen sein?

Eine gute Größe lässt sich daran erkennen, dass ein mechanischer Schwimmschalter eingesetzt werden kann. Auf diese Weise kann eine gewisse Menge an Wasser angesammelt werden, bevor die Pumpe anfängt zu laufen. Somit besteht die Möglichkeit, dass die Pumpe in der inaktiven Zeit abkühlen kann.

Kann eine Hebeanlage im Winter zufrieren?

An Tagen mit kalten Temperaturen, insbesondere im Winter, kann es dazu kommen, dass die Hebeanlage zufriert. Die gleiche Problematik entsteht wenn das Gerät verstopft ist. In diesen Fällen kann kein Wasser mehr befördert werden, die Pumpe arbeitet jedoch weiter, ohne Wasser abzuleiten. Dadurch kann es zu einer Überhitzung der Hebeanlage kommen und eine Überschwemmung kann die Folge sein. Vor dem Kauf einer Hebeanlage ist es von Vorteil, wenn Sie darauf achten, dass das Produkt über eine automatische Abschaltung verfügt. Zudem eignet sich die Installation einer seperaten Alarmanlage.

Wie vermeide ich, dass meine Hebeanlage so laut ist?

Hinsichtlich des hohen Geräuschpegels achten die Hersteller bereits auf eine Bauart, die eine Lärmbelästigung vermeiden soll. Sollte dies jedoch nicht ausreichen, können Sie auf weitere Hilfsmittel und Tipps zurückgreifen.

  • Schalldämmungsplatten können Abhilfe schaffen.
  • Positionieren Sie die Hebeanlage nicht unmittelbar an der Wand.
  • Vermeiden Sie jegliche freie Bewegung des Geräts, indem alles fest verschraubt wird.
  • Stellen Sie die Hebeanlage auf eine ebene Unterlage, sodass es zu keinen Verschiebungen kommen kann.

Aus welchem Material müssen die Abwasserleitungen bestehen?

Für die Leitungen können Sie klassische PVC-Rohre und Rohre aus Kupfer verwenden.

Hebeanlage Testsieger

Hier finden Sie eine Auflistung an Testberichten. Bitte beachten Sie bei Ihrer Recherche, dass ein Hebeanlage Test nicht mit einem Hebeanlage Vergleich gleichzusetzen ist. Bei einem Vergleich werden Produktdaten miteinandern verglichen, wohingegen ein Test eine physische Bewertung nach fest definierten Kriterien voraussetzt.

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