Kurzer Überblick

Das Zähneputzen ist ein Ritual, welches jeder von uns mindestens zwei Mal pro Tag ausführen sollte. Während früher üblicherweise die bekannten Handzahnbürsten verwendet wurden, steigen immer mehr Menschen auf elektrische Zahnbürsten um. Das Angebot und die Preisspanne sind groß, da es viele verschiedene Arten und Zusätze gibt.

Grundsätzlich kann man jedoch zwischen einer elektrischen Rotationszahnbürste und einer Schall- bzw. Ultraschallzahnbürste unterscheiden. Rotationszahnbürsten arbeiten mittels Druckpulsation, während Schall- und Ultraschallzahnbürsten äußerlich einer Handzahnbürste ähneln und mit Hilfe eines Schwingkopfes die Zähne putzen.

Elektrische Zahnbürsten sind für jedes Alter vorhanden. Zudem locken neue Angebote mit eingebauten Timern und verschiedenen Programmen die Kunden an. Ziel ist es das Zähneputzen angenehmer zu gestalten und für ein noch besseres Putzergebnis zu sorgen. Marktführer sind derzeit Oral-B, Philips und Braun.

Ursprung und Entwicklung der elektrischen Zahnbürsten

Bereits vor 5000 Jahren wurden Zahnbürsten benutzt. Dies belegen archäologische Funde aus altägyptischen Grabstätten. Allerdings verwendeten die Menschen damals Stöcke von einem Ast, auf denen sie kauten. Einige Naturvölker setzen auch noch heutzutage auf diese Technik. Besonders beliebt ist der sogenannte Miswak, ein Zweig des Zahnbürstenbaumes, welcher insbesondere durch seine Inhaltsstoffe überzeugt. Fluoride und Tannine helfen festanhaltenden Schmutz von den Zähnen zu entfernen und dabei beruhigend auf die Schleimhäute zu wirken.

Die erste elektrische Zahnbürste kam im Jahr 1954 von der Firma Broxo auf den Markt. Allerdings war die Handhabung deutlich schwieriger als heute und die mechanischen Bauteile des Gerätes führten häufig zu Defekten. Die erste Schallzahnbürste brachte die Firma Sonicare auf den Markt. Ultraschallzahnbürsten werden erst seit wenigen Jahren angeboten.

Arten von elektrischen Zahnbürsten

Rotationszahnbürste

Die Rotations- oder auch Rundkopfzahnbürste ähnelt, wie bereits die Bezeichnung andeutet, einer Handzahnbürste, welche abwechselnd nach links und rechts bewegt wird. Sie verfügen über einen elektrischen Motor und einen Akku oder eine Batterie. Sie überzeugen vor allem durch ihren günstigen Preis und ihre effektive Plaque Reduktion.

Durch 4000 bis 8800 Umdrehungen pro Minute wird selbst hartnäckiger Schmutz von den Zähnen entfernt. Allerdings bemängeln Nutzer den hohen Bürstenverschleiß, den ungewohnten Umgang zu Anfang und mögliche Zahnfleischverletzungen, sofern man die Zahnbürste zu sehr aufdrückt.

Zwar mag die Putzwirkung abhängig von dem ausgeübten Druck auf die Zähne sein. Allerdings kann dies zu Verletzungen und Schmerzen am Zahnfleisch führen. Aus diesem Grund setzen einige Hersteller auf eingebaute Drucksensoren, welche Ihnen Auskunft über ihre Putzleistung geben und gegebenenfalls bei zu viel Druck die Rotationsbewegung minimieren.

Schallzahnbürste

Schallzahnbürsten verfügen über keinen Motor, sondern einen elektrischen Schallwandler. Die Bezeichnung ,,Schall“ ist jedoch missverständlich, denn auch diese Zahnbürste arbeitet mittels mechanischer Bewegungen. Sie arbeiten mit Hilfe einer piezoelektrisch erzeugten Borstenvibration. Aufgebauter Druck ist dabei irrelevant. Der Bürstenkopf ist oval bzw. länglich und die Zahnbürste führt 30.000 Schwingungen pro Minute aus. Diese Art von Zahnbürste überzeugt vor allem durch ihre große Auswahl. Jedoch sind die Geräte in ihrer Anschaffung meist sehr teuer und viele empfinden das Geräusch zunächst als sehr unangenehm. Zudem schafft diese Zahnbürste es im Gegensatz zur Rotationszahnbürste nicht so gut hartnäckigen Schmutz von den Zähnen zu entfernen.

Ultraschallzahnbürste

Ultraschallzahnbürsten werden erst seit circa 2010 auf dem Markt angeboten. Hinsichtlich ihres Aussehens erinnern sie an Schallzahnbürsten bzw. Handzahnbürsten. Sie kennzeichnen sich durch eine hohe Schallfrequenz von etwa 20000 HZ oder 2,4 Millionen Schwingungen pro Minute. Einige Geräte verfügen sogar über 1,6MHz bzw. 16 Millionen Schwingungen die Minute. Die Anwendung erfolgt frei von jeglichem Druck. Das Gerät wird lediglich auf die zu putzende Stelle aufgesetzt bis man die Zahnbürste zum nächsten Zahn bewegt. Allerdings wird meist eine besondere Zahncreme benötigt und der Putzvorgang kann bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen.

Worauf sollte ich beim Kauf achten?

Das Alter

Kinder

Elektrische Zahnbürsten werden für fast jede Altersklasse hergestellt. Die Produzenten vermerken meist eine Altersempfehlung auf dem Produkt. Achten Sie bei Kindern vor allem darauf, dass mit steigendem Alter auch stärker geputzt werden sollte. Zudem wird empfohlen als Erwachsener die Zähne der Kinder nachzuputzen, weil diese in bestimmten Altersklassen noch nicht über die notwendige Feinmotorik verfügen. Elektrische Zahnbürsten für Kinder werden in verschiedenen ansprechenden Designs produziert. Zudem verfügen viele über einen Timer, oder eine Melodie bzw. ein akustisches Signal, welche Auskunft über die Dauer des Putzens gibt.

Erwachsene

Wie bereits erläutert unterscheidet man bei elektrischen Zahnbürsten für Erwachsene zwischen oszilierenden-rotierenden Zahnbürsten und Schallzahnbürsten. Zweitere erleichtern den Putzvorgang dahingehend, dass auf Grund der Bürstenform nicht jeder Zahn einzeln geputzt werden muss, sondern der Bürstenkopf auch mehrere Zähne auf einmal putzen kann. Zusätzlich verfügen einige Zahnbürsten über bestimmte Reinigungsprogramme. So kann man wählen, ob man bloßes Reinigen in Anspruch nehmen möchte, oder aber sensitives Putzen, besonderen Zahnfleischschutz, Tiefenreinigung oder sogar das Aufhellen der Zähne bevorzugt.

Grundsätzlich gilt, dass je höher die Rotation oder Pulsation ist, desto gründlicher werden die Zähne gereinigt. Allerdings sollte auf zu viel Druck verzichtet werden.

Akku

In den meisten elektrischen Zahnbürsten ist der Akku fest verbaut. Sofern also keine Leistung mehr erzielt wird, muss leider ein neues Gerät angeschafft werden. Allerdings bestehen Unterschiede hinsichtlich der Akkus. Sogenannte Nickel-Metallhybrid-Akkus, kurz NiMH, werden vor allem von Oral-B verwendet.

Die Laufzeit beträgt zwischen 5-10 Tagen bei einer Putzzeit von zwei Minuten, zweimal am Tag. Die Aufladezeit beträgt in der Regel 18-24 Stunden. Als Nachteil erweist sich der Leistungsverlust bei vermindertem Akku. Das Rotieren des Bürstenkopfes nimmt hinsichtlich der Stärke deutlich ab.

Moderne elektrische Zahnbürsten verfügen über Lithium-Ionen-Akkus. Diese sind meist länger haltbar und überzeugen durch eine längere Laufzeit von bis zu drei Wochen. Zudem ist die Leistung trotz geringen Ladestands noch sehr hoch und die Ladezeit ist mit 8-18 Stunden deutlich geringer.

Achten Sie auf den sogenannten Memory-Effekt beim Laden der Geräte. Stecken Sie Ihre Zahnbürste erst dann auf das Ladegerät, wenn diese vollkommen entladen ist. Ansonsten nimmt die Kapazität stetig ab und der Akku wird schwächer.

Vor allem die zweite Akkuvariante, die Lithium-Ionen-Akkus, verfügen nicht über diesen Memory-Effekt, sodass eine komplette Entladung nicht nötig ist.

Neuheiten und Besonderheiten

Viele Hersteller setzen auf immer mehr Zubehör und Neuheiten, welche das Zähneputzen leichter und komfortabler machen sollen.

Bluetooth und Zahnputzapp

Einige elektrische Zahnnbürsten können mit Hilfe eines eingebauten Bluetooth Sensors mit einer Handyapp verbunden werden. Dort können dann persönliche Putzfortschritte festgehalten werden und Sie können Schlüsse daraus ziehen, wie Sie ihren Putzvorgang optimieren können. Als Nachteil erweist sich jedoch, dass oft die Akkulaufzeit nur über die App abgerufen werden kann.

Smart Guide

Vor allem Oral-B bietet einen sogenannten Smart Guide an. So soll ohne zusätzliches Installieren einer App ein Mundpflege-Assistent Hinweise zur Putzdauer und der Putzgenauigkeit der jeweiligen Mundregion anzeigen.

Easy Start Programm

Philips setzt auf das sogenannte Easy Start Programm. Dies soll den Kunden helfen sich an das Putzen mit einer elektrischen Zahnbürste zu gewöhnen. So wird während der ersten Anwendungen die Putzintensität stetig gesteigert bis nach 14 Anwendungen die optimale Putzleistung erreicht wird.

Häufig gestellte Fragen

Wie putze ich meine Zähne richtig?

Das Putzen mit einer elektrischen Zahnbürste ist am Anfang sehr ungewohnt. Wichtig ist die richtige Handhabung.

Schalten Sie die Zahnbürste erst am Zahn ein und führen Sie die Bürste lediglich. Druck oder weitere Bewegungen sind nicht nötig- das erledigt die Zahnbürste schon für Sie.

Während früher auf Kreisbewegungen gesetzt wurde, hat sich heute die sogenannte ,,Fegetechnik“ durchgesetzt. Der Schmutz soll praktisch von den Zähnen abgetragen werden, von oben nach unten. Aber auch dies ist bei den elektrischen Zahnbürsten nicht notwendig, da diese bereits die Arbeit für Sie erledigt.

Wie lange soll ich meine Zähne putzen?

Mindestens zwei Minuten lang sollte der Putzvorgang dauern. Die Zähne sollten sich danach glatt anfühlen. Wenn Sie sich unsicher fühlen, können Sie auf Zahnfärbetabletten zurückgreifen, welche den Belag auf den Zähnen sichtbar macht und Ihnen Aufschluss gibt wo sie genauer putzen sollten.

Wie teuer sind die Bürstenköpfe und wie oft muss ich diese wechseln?

Eine allgemeingültige Antwort hinsichtlich des Preises ist nicht möglich. Die Preise variieren von Hersteller zu Hersteller und beginnen bei etwa zwei bis sechs Euro pro Bürstenkopf.

Kann ich elektrische Zahnbürsten trotz empfindlichem Zahnfleisch verwenden?

Sie können auf elektrische Zahnbürsten zurückgreifen, jedoch empfehlen wir die Nutzung von Schallzahnbürsten, da diese zumeist schonender sind als die rotierenden Zahnbürsten.

Muss ich nach dem Zähneputzen eine Mundspülung verwenden?

Eine Pflicht besteht zwar nicht, allerdings können Sie so noch effektiver die Zahnzwischenräume reinigen. Empfohlen wird zudem die Benutzung von Zahnseide.

Wie reinige ich meine elektrische Zahnbürste?

Zahnpastareste und die hohe Luftfeuchtigkeit im Bad machen eine regelmäßige Reinigung der Zahnbürste unabdinglich. Sie können mit Hilfe einer Essiglösung sämtliche Ablagerungen entfernen. Danach einfach unter fließendem Wasser abwaschen.

Kann ich trotz Implantaten eine elektrische Zahnbürste verwenden?

Dies sollten Sie zuvor mit Ihren Zahnarzt besprechen, da dieser Ihnen eine zuverlässige und individuelle Beratung ermöglicht.

Zähneputzen mit einer elektrischen Zahnbürste

Elektrische Zahnbürsten Testsieger

Hier finden Sie eine Auflistung an Testberichten. Bitte beachten Sie bei Ihrer Recherche, dass ein Elektrische Zahnbürsten Test nicht mit einem Elektrische Zahnbürsten Vergleich gleichzusetzen ist. Bei einem Vergleich werden Produktdaten miteinandern verglichen, wohingegen ein Test eine physische Bewertung nach fest definierten Kriterien voraussetzt.

Herausgeber Suche
Stiftung Warentest »Bei test.de nach einem Elektrische Zahnbürsten Test suchen
ÖKO-Test »Bei oekotest.de nach einem Elektrische Zahnbürsten Test suchen
Testberichte.de »Bei testberichte.de nach einem Elektrische Zahnbürsten Test suchen