Fieber messen wie in alten Zeiten

Meist gibt es in jedem Haushalt gleich mehrere Fieberthermometer oder Fiebermessgeräte, die für den Ernstfall in (Küchen-)Schubladen und Badezimmer- und Medizinschränkchen bereitgehalten werden. Man unterscheidet bei dem Medizinprodukt zwischen klassischen Fieberthermometern, die mit einem Quecksilber-Ersatzstoff arbeiten und digitalen elektronischen Fieberthermometern.Thermometer mit digitaler Temperaturanzeige sind z.B. als Ohr-, Stirnthermometer oder Sonden-Fieberthermometer erhältlich.

Bei Kindern müssen Eltern im Jahr mit bis zu 12 Infekten rechnen. Im Schnitt sind es 7 fiebrige Erkrankungen, die eine stete Kontrolle der Körpertempe­ratur erfordern. Schulkinder leiden pro Jahr an etwa drei fiebrigen Infektionen; Erwachsene lediglich an zweien. Ab etwa 40°C sollte der Verlauf kontinuierlich kontrolliert werden.

Welches Thermometer für’s Kind? Optimal sind kombinierte Stirn Ohrthermometer.

Wie funktioniert ein Ohr Fieberthermometer?

Für die Messung muss man die Ohrmuschel zurückziehen. Dabei streckt man den Gehörgang, dadurch kann man in den Ohrkanal blicken. Das Gerät misst sofort die Temperatur und gibt ein Signal ab, wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist.

Thermometer liefern sehr genaue Ergebnissen, denn sie fallen unter die Verordnung für Medizingeräte. Sie unterliegen dem Medizinproduktegesetz (MPG).

Verbraucher erkennen an der CE-Kennzeichnung, dass ein Gerät überprüft wurde. Das CE-Zeichen hat europaweite Geltung. Ein Gerät, das dieses Zeichen trägt, muss bestimmten technischen Normen genügen.

Welche Arten von Thermometern gibt es?

  • Kontaktthermometer
  • Infrarotthermometer

Bei Kontaktthermometern muss das Messgerät die Haut berühren, wie schon durch die Bezeichnung leicht zu erkennen. Die breitesten Anwendungsmöglichkeiten bieten digitale Kontaktthermometer.

Mittels Infrarottechnik nehmen Ohr- oder sogar Stirn-Fieberthermometer die Energie, die von Stirn oder Trommelfell abstrahlt, auf und zeigen sie in Sekundenschnelle umgewandelt in Temperaturwerte in Grad Celsius auf einem LCD-Display an.

Bei Infrarot Fieberthermometern am Ohr wird eine sehr hohe Messgenauigkeit erreicht, indem der Wert vom Trommelfell abgenommen wird, welches derselben Blutversorgung angehört wie das Temperaturkontrollzentrum des Gehirns (Hypothalamus). Sie verfügen entweder über eine starre oder über eine flexible Messspitze. Die Messspitze wird auch Messfenster genannt (Infrarotfilter). Durch sie tritt die Infrarotwärme ein, die auch als elektromagnetische Strahlung bezeichnet wird.

Die Infrarotwärme trifft auf den Infrarot-Sensor im Messgerät. Die Intensität der Infrarotwärme erzeugt im Sensor ein Spannungssignal. Dieses wird verstärkt, umgewandelt und im Display als Temperatur angezeigt. Der Sensor selbst umfasst mehrere Thermoelemente, die zu einer empfindlichen Thermosäule zusammengefasst sind. Die Thermoelemente sind derart sensibel, dass sie die Wärmestrahlung aufnehmen können.

Vor 20 Jahren wurde das Infrarotohrthermometer entwickelt. Inzwischen ist es bereits in fast jedem zweiten Haushalt mit Kindern unter sechs Jahren im Einsatz.

Handhabung und praktische Anwendung

Das Ohr wird für eine möglichst genaue Messung leicht nach hinten oben gezogen, um das Trommelfell direkt mit der Messpitze erreichen zu können. Nur bei schmutz- und schmalzfreiem Gehörgang und richtiger Ausrichtung des Messfühlers sind genaue Messergebnisse möglich. Die Messung muss bei Kontaktthermometern weit genug im Ohr erfolgen, damit der Sensor garantiert die richtige Temperatur anzeigt.

Insbesondere bei Kindern muss diese Reinheit und zielgenaue Messung gewährleistet werden, da sonst zu niedrigere Messwerte erzielt werden, die unter Umständen einen falschen Gesundheitszustand bei eigentlich (be)handlungsbedürftigem Fieber und/oder Grippesymptomen widerspiegeln.
Ein integrierter Messwertspeicher im Fieberthermometer kann mehrere aufeinanderfolgende Messwerte abspeichern und z.B. erneut ausgeben, wenn beim Kinderarzt der Fieberverlauf zur leichteren Diagnosefindung und Wahl der passenden Behandlungsmethode benötigt wird.

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die im rechten Ohr gemessene Temperatur von der im linken geringfügig abweicht. Daher sollte der Messwert bei wiederkehrenden Messintervallen immer im selben Ohr abgenommen werden. Wenn man, zum Beispiel im Schlaf, länger auf einem Ohr gelegen hat, sollte die Messung am anderen Ohr vorgenommen werden, damit es nicht zu Verfälschungen kommt. Ob man mit kleinen oder besser mit größeren Displays zum Temperaturablesen zurechtkommt, sollte man beim Kauf prüfen.

Bei entzündlichen Erkrankungen und Trommelfellschäden nicht messen!

Pro und Contra

Vorteile

  • leichter als andere konservative Messmethoden z.B. rektal
  • angenehmere Messform besonders für Babys und Kleinkinder; schont auch die Nerven der Eltern – das Thermometer Kind
  • hohe Messgenauigkeit der Thermoscan Thermometer
  • Verlaufskontrolle – Viele Messgeräte speichern bis zu 10 Messergebnisse, manchmal sogar mit Datum und Uhrzeit. Das erleichtert die Kontrolle des Fieberverlaufs.
  • schnelles Messergebnis

Nachteile 

  • keine Anwendung für Säuglinge unter sechs Monaten, da deren Gehörgang noch nicht weit genug für die handelsüblichen Messkappen ist
  • Unterhalt etwas teurer als beim üblichen Digitalthermometer, da die Aufsätze kosten, die sich gerade bei Merhfachnutzern aus hygienischen Gründen empfehlen
  • nicht geeignet bei (Mittel)ohrentzündungen und sehr viel Ohrenschmalz

Hersteller

Lassen sie sich ggf. in Drogerie, Apotheke oder Elektronikfachmarkt ausführlich beraten oder fragen sie ihren Arzt um Rat. Die Testergebnisse der Stiftung Wartentest können ebenfalls zu Rate gezogen werden. Ökotest empfiehlt zum Beispiel Geräte, die die Messwerte digital anzeigen, Signaltöne abgeben und einen Fieberalarm bei zu hoher Temperatur auslösen.

Preissegment

Ein gutes Thermometer für die Anwendung im Gehörgang für den Hausgebrauch kostet etwa 40 bis 60 Euro. Profigeräte, die vom Hausarzt oder in Krankenhäusern verwendet werden, können deutlich teuer sein.

Wie zuverlässig sind Ohrthermometer?

Zuverlässiger als die Methode der Temperaturmessung am Ohr ist nur die rektale Ermittlung. Da diese vor allem Kleinkindern durch mögliche Auslösung des Stuhlreflex im Mastdarm unangenehm ist und eine Selbsttemperaturabnahme rektal handwerklich-anatomisch schwierig zu bewerkstelligen ist, empfehlen sich Ohrthermometer, die bekannt sind für eine hohe Messgenauigkeit. Ohrthermometer wie genau ist die Messung?

Zwar ist es ratsam die Vergleichswerte zu kennen, jedoch sollte man beachten, dass die „Normalwerte“ für die Körperstellen Stirn (35,4 – 37,4 °C), Ohr (Temperatur Ohrthermometer: 35,6 – 37,8°C), Achsel (34,7 – 37,7 °C), Rektum (36,6 – 38,0 °C) und unter der Zunge (35,5 – 37,5 °C) und das menschliche Fieberverhalten individuell unterschiedlich sind. Richtdaten zur Messung und Normskalen nach Alter finden Sie meist in dem Produkt beiliegenden Bedienungsanleitungen und Gebrauchshinweisen.

Es ist keine Seltenheit, bei Folgeanwendung unterschiedliche Werte von ein und demselben Fieberthermometer zu erhalten. Daher empfiehlt es sich, mehrere Messungen durchzuführen und auf einen richtigen Messvorgang zur bestmöglichen Ohrthermometer Genauigkeit zu achten.

Braun IRT6520 Thermo Scan 7 Infrarot Ohrthermometer

Ohrthermometer Testsieger

Hier finden Sie eine Auflistung an Testberichten. Bitte beachten Sie bei Ihrer Recherche, dass ein Ohrthermometer Test nicht mit einem Ohrthermometer Vergleich gleichzusetzen ist. Bei einem Vergleich werden Produktdaten miteinandern verglichen, wohingegen ein Test eine physische Bewertung nach fest definierten Kriterien voraussetzt.

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